historie
ein kleiner einblick in die geschichte des cafés
martin stein, im november 1990:
die idee für einen bauhausklub entstand schon kurz nach der bauhausrekonstruktion 1976 - gedacht als treffpunkt für teilnehmer
an werkstattwochen und weiterbildungsseminaren, wie sie überwiegend von 1976 bis 1986 am bauhaus dessau stattfanden. mit der
neugründung des bauhauses als zentrum für gestaltung 1986 sollte die idee für die nun am bauhaus wirkenden mitarbeiter,
studenten und seminarteilnehmer sowie für freunde des bauhauses wirklichkeit werden. der 1987 nach dessau berufene direktor,
dessen wiege in einem fränkischen dorfgasthof stand, verlegte den geplanten standort kurzerhand aus dem abgelegenen berufsschultrakt
in den keller des werkstattflügels, an den schnittpunkt von fest- und ausstellungsebene, werkstatträumen und straße. damit begann
der kampf der verschieden gerichteten kräfte. ursprünglich war der geräumige kellerraum für die schätze der bauhaussammlung vorgesehen.
die erste bauplanung 1987 - eine gemeinsame diplomarbeit zweier studenten aus halle und weimar - beispielfall für die beabsichtigte
zusammenführung von studenten verschiedener hochschulen und disziplinen am bauhaus dessau. die entwurfsidee - ein kiosk als zentrum,
darauf zustoßend sitzbänke wie kais mit roten leuchtfeuern - ein hafen für den abend ... darüber klagten die "pfleger der
sachlichkeit" - stilbruch im tempel der moderne. der zuständige minister versagte die versprochenen gelder: "nicht saufen, sondern
arbeiten sollen sie am bauhaus." trotzdem: baubeginn 1988. der bau geriet ins stocken. gepflogenheiten der ddr-bau- und
investitionspraxis waren für diese unternehmung selten geeignet und wurden jederzeit verletzt. jene, die mit ihnen umzugehen wußten,
wollten nicht. während die, die den klub wollten, sie nicht kannten. gummibelag oder granitfußboden war eines der hauptprobleme, die
stundenlange leitungssitzungen ohne ergebnis in anspruch nahmen. zu oft ging es um sachzwänge statt um die sache - ein lehrstück für
planer und gestalter. inzwischen, seit dem sommer 1990, wird im bauhausklub geredet, gegessen und getrunken. die verwaltung
beargwöhnt die langen aufenthalte der architekten als arbeitszeitmißbrauch, und die leitung fürchtet um den ruf des hauses, wenn
linke grüne oder grüne linke im bauhausklub zum volke reden. großstadtverwöhnte studenten loben den klub als einzig senkrechten ort
im provinziellen dessau und jene, die den klub erkämpften, klagen schon mal wegen der fehlenden plätze ...
seit dem 01.01.1991 ist der klub des bauhauses eine privat-wirtschaftliche firma.
es gab bisher 3 sanierungen. 1993 und 1996 wurden teile der möbelierung und technische neuerungen eingeführt.
die umfangreichste umgestaltung fand in der zeit 01.10.2004 bis 10.07.2005 statt. unter der leitung von prof. akbar wurde die heutige lösung entwickelt und umgesetzt.